Blutegeltherapie

Der Einsatz von Blutegeln gehört zu einem der ältesten Heilverfahren, die wir kennen. Der Blutegel besitzt in seinem Speichel eine einzigartige Wirkstoffkombination, die mit einer biologischen „Apotheke“ vergleichbar ist.

Der Blutegel besitzt in seinem Speichel eine einzigartige Wirkstoffkombination, die mit einer biologischen Apotheke vergleichbar ist.

Behandlung

Zu Behandlungsbeginn wird die anzusetzende Stelle rasiert und der Egel entsprechend angesetzt.
Dieser saugt sich fest und „sägt“ mit seinen Kalkzähnchen die Haut fast schmerzfrei ein.
Ein Blutegel saugt, je nach Größe, 20 – 30 ml Blut, d.h. er ist in der Lage das sechs- bis zehnfach seines Volumens aufzunehmen.
Während des Saugens erfolgt die Injektion des „Wirkstoffcocktail“ (Blutegelspeichel) in das Gewebe und der Blutegel fällt nach ca. 60 – 90 Minuten von alleine wieder ab.
Die mercedessternartige Bisswunde wird durch den Wirkstoff Calin 8 – 12 Stunden offen gehalten und blutet nach.


Dieser zweitrangige Effekt des Mikroaderlasses ist erwünscht und soll die Wunde vor Sekundärinfektionen schützen. Trotzdem versorgt der Therapeut die blutende Bisswunde mit einem saugfähigen Verbandmaterial.

Einige wichtige Inhalte des „Wirkstoff-Cocktails“:

  • Hirudin (gerinnungshemmend)
  • Hyaluronidase (antibiotisch)
    • Löst die Schleimkapsel der Bakterien
  • Egline (gerinnungs- und entzündungshemmend)
  • Histaminähnliche Substanzen (gefäßerweiternd)
    • Durchblutungssteigerung

Claudia Schmidt Pferde-Blutegeltherapie-1

Claudia Schmidt Pferde-Blutegeltherapie-2

Die Blutegeltherapie ist nahezu frei von Nebenwirkungen und es kommt selten zu einer allergischen Reaktion, sofern die Behandlung fachgerecht durchgeführt wurde.

Blutegel sind als Fertigarzneimittel eingestuft und unterliegen den gleichen Anforderungen an Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit, die an alle zulassungspflichtigen Arzneimittel gestellt werden.